Boden-, Baum- und Klimaschutz

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Boden-Baum-Klima-Schutz

Der menschengemachte Klimawandel ist Fakt, lässt sich nicht wegdiskutieren, schließlich spüren und sehen wir alle seine Auswirkungen und steht daher zu Recht auf der Tagesordnung zahlreicher politischer Diskussionen und Konferenzen in der Stadt, auf Landes- und Bundesebene, in Europa und auf der ganzen Welt. Die Folgen einer starken Erderwärmung sind massiv und vielfältig: regionale Wetterextreme, Hunger durch Trockenheit und zerstörte Ernten, dadurch verursachte Flüchtlingsströme und politische Konflikte. Die Folgen des Klimawandels bedrohen das Zusammenleben und die Existenz der zukünftigen Generationen auf der ganzen Welt. 

Der Klimawandel als städtische Herausforderung

Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, stellt aber auch Städte vor große Herausforderungen, denn dieser hat auch in Mödling zu einer Veränderung der klimatischen Bedingungen geführt. Das Roden von Bäumen, die Versiegelung von Flächen, der Autoverkehr und das Schaffen von sog. Hitzeinseln bei der Neugestaltung von öffentlichen Plätzen werden daher zu Recht diskutiert und kritisiert. Alle Parteien im Mödlinger Gemeinderat sind sich daher einig, alles zu tun, um das Klima auch durch städtische Aktivitäten zu schützen und es ist einer der wichtigsten Anliegen der aktuellen Regierungskoalition von ÖVP und SPÖ. Im Arbeitsübereinkommen der beiden Parteien „Zukunft Mödling“ heißt es dazu: „Die besorgniserregende Veränderung unseres Klimas ist eine der größten Herausforderungen unserer Generation – in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht. Die Koalitionspartner bekennen sich zu ihrer Verantwortung, die notwendigen Schritte und Weichenstellungen vorzunehmen und betrachten Klimaschutzmaßnahmen als bedeutende Chance für die nächsten Generationen. Im städtischen Bereich verpflichten wir uns zum Erhalt der Gartenstadt Mödling“. ÖVP und SPÖ bekennen sich in einem gemeinsamen Programm für die Stadt u.a. zur Begrenzung versiegelter Flächen, zum Aufbrechen ungenutzter versiegelter Flächen, zur Begrünung von Hitzeinseln, zur Pflanzung zusätzlicher Bäume und Urban-Gardening.

Baum-, Grünraum- und Bodenschutz werden forciert

In Mödling hat Baumschutz traditionell hohe Priorität. Bäume sind besonders in Städten ein Wohlfühlfaktor und ein entscheidendes gestalterisches Element. Bäume schmücken nicht nur die Gärten und den Straßenraum, sondern leisten vor allem einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas und sind Lebensraum vieler baumbewohnender Pflanzen- und Tierarten. Um die Bäume auf öffentlichem Grund bestmöglich zu erhalten, führt die Stadtgärtnerei daher laufend professionelle Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen am Baumbestand durch. Heuer wird dazu eigens ein zertifizierter Baumpfleger (ETW) aufgenommen und auf Dauer beschäftigt. Sämtliche Bäume sind im Stadtbaumkataster, übrigens der erste in NÖ, nach Lage, Baumart, Alter, Größe, Vitalität, Pflegezustand, Begutachtungsintervall, etc. erfasst. Seit Jahren ist auch übliche Praxis, speziell klima- und stadttaugliche Baumarten unter den jeweils zu beachtenden standörtlichen Bedingungen zu pflanzen. Da für Baumstandorte im öffentlichen Raum kaum noch Platz ist, wurde im Rahmen der Initiative „1000 neue Bäume für die Stadt Mödling“ kürzlich ein Förderprogramm als Anreizförderung zur Neupflanzung von Bäumen auf privaten Grundstücken aufgestellt. Je Förderwerber bzw. je Grundstück werden bis zu 3 neue Bäume mit maximal 300 Euro subventioniert. Seitens der Stadtgärtnerei erfolgen die Förderabwicklung und fachliche Begleitung. „Grünraum-, Baum- und Bodenschutz und damit der Erhalt des Gartenstadtcharakters ist das gemeinsame Ziel“, erklärt die zuständige Vizebürgermeisterin Silvia Drechsler. Für die SPÖ-Vorsitzende kann dieses Ziel jedoch „nachhaltig nur in Form eines ganzheitlichen Ansatzes erreicht werden, wobei der Baumschutz als integrativer Bestandteil eines weitreichenden Maßnahmenpakets realisiert werden muss“. 

Zahlreiche klimaschützende Bestimmungen hinsichtlich Grünraum- und Bodenschutz gelten bereits und wurden zum überwiegenden Teil erst von der aktuellen Regierungskoalition herbeigeführt und beschlossen. Im Vordergrund stehen dabei vor allem Maßnahmen zur Verhinderung einer unkontrollierten und klimaschädigenden Versiegelung offener Flächen. So wurde beispielsweise beschlossen, dass Parkplätze bei Neubauten zwingend versickerungsfähig zu bauen sind. Im Bebauungsplan sind spezifisch ausgewiesene unversiegelte Flächen gärtnerisch auszugestalten oder der natürlichen Sukzession zu überlassen. Andere Maßnahmen hinsichtlich Grünraum- und Bodenschutz wurden bereits im Ressort von Vizebürgermeisterin Silvia Drechsler eingeleitet und bearbeitet. Dies betrifft vor allem Abänderungen der Bebauungsvorschriften hinsichtlich Bodensparen und Klimawandelanpassung.

Umgesetzte Maßnahmen

• Seit 13.07.2020 Bausperre zum Schutz des Baumbestandes
• In der aktuellen Gemeinderatsperiode wurden bereits rund 3000m² von Bauland in Grünland umgewidmet
• Ersatzpflanzungen und Neupflanzung von Bäumen auf      öffentlichem Grund
• Einführung eines Förderprogramms als Anreizförderung zur Neupflanzung von Bäumen auf privaten Grundstücken. Pro Förderwerber bzw. je Grundstück werden bis zu 3 neue Bäume mit maximal 300 Euro subventioniert
• Beschluss zur Erarbeitung von Rahmenbedingungen, die  geeignet sind, nachhaltig Grünraum-, Baum- und Bodenschutz zu gewährleisten (ökologische Baubegleitung, ressortübergreifende Verwaltungsabläufe, transparentes Monitoring, Bestandsschäden auf effiziente Weise vorbeugen)

Geplante Maßnahmen

• Festlegung von Freiflächen im Bebauungsplan und deren Ausgestaltung (gärtnerische Ausgestaltung, keine oberirdische oder unterirdische Versiegelung, kein Befahren mit schweren Fahrzeugen, keine Lagertätigkeit etc.)
• Regelung des Anteils an unversiegelten bzw. geschützten Flächen, die auch nicht unterbaut werden und auch nicht kompensiert werden dürfen
• Reduktion der Stellplatzverpflichtung beim Neubau (großvolumiger Wohnbau): Es werden weniger Flächen versiegelt bzw. Garagen gebaut, womit mehr Bäume erhalten werden können.
• Ausgestaltung von Parkplätzen 
• Verpflichtung von Dach- und Fassadenbegrünungen (intensiv/extensiv, wie viel % müssen begrünt sein)

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