Citybus-Fahrplan
„Seit der Umstellung auf den neuen Citybus-Fahrplan und der Einführung des Postbus-Shuttles hören die Beschwerden der Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel in Mödling nicht auf und werden zu Recht immer massiver“, beklagt Vizebürgermeisterin und SPÖ-Vorsitzende Silvia Drechsler. Kritisiert werden die Auflassung ehemaliger Citybus-Haltestellen und die neue Linienführung, die vor allem auf Kosten älterer und gehbehinderter Menschen gehen. In Sachen AST/Postbus-Shuttle richtet sich die Kritik vor allem gegen fehlende Nutzerfreundlichkeit von App bzw. Call-Center. Letzteres sei oftmals nicht erreichbar bzw. komme es zu extrem langen Wartezeiten. Die App wiederum sei unpraktikabel und stelle vor allem für ältere Menschen bzw. Menschen, die kein Smartphone besitzen, ein Hindernis dar. Auch kritisiert werden seitens der SPÖ „massive Verspätungen der Postbus-Shuttle-Anbieter bei Abholungen trotz anders zugesicherter Warte- bzw. Abholzeiten“ bzw. dass gewünschte Buchungen oftmals nicht möglich seien.
Angebotsverschlechterung und Chaos
In der Verantwortung sieht Drechsler den zuständigen Stadtrat Rainer Praschak von den Grünen: „Wir haben bei der Beschlussfassung des neuen Citybusses und der Implementierung des Postbus-Shuttles davor gewarnt, dass es zu keiner Verschlechterung des Angebots kommen darf und ein Gesamtpaket beschlossen werden muss, das eine insgesamte Verbesserung des öffentlichen Verkehrs im Sinne des Klimaschutzes darstellt. Wir haben eine Angebotsverschlechterung beim Citybus und Chaos beim Postbus-Shuttle“, so Silvia Drechsler. „Praschak hat das Chaos zu lösen und für eine sofortige Verbesserung des Angebots im Sinne aller Mödlinger zu sorgen. Die jetzige Situation ist inakzeptabel“.
Citybus-Linien überprüfen
„Jede Maßnahme, die den Umweltverbund von Zufußgehen, Fahrrad und öffentlichem Verkehr fördert und attraktiver macht, ist positiv und zu ergreifen; jede Maßnahme, die das Gegenteil bewirkt, ist zu unterlassen“, wird der ehemalige Verkehrsstadtrat von Zürich, Ruedi Aeschbacher in einer Broschüre des Klimabündnis Österreich zitiert, eine Haltung, an der sich der zuständige Verkehrsstadtrat in Mödling ein Beispiel nehmen sollte. Statt Einschränkung der bestehenden Citybus-Linien braucht es daher vielmehr eine Verbesserung der Verfügbarkeit durch Erhöhung der Taktfrequenz, die Gestaltung einer attraktiven Tarifpolitik und die Verbesserung des Komforts bzw. des Services für die Nutzer*innen. „Wir werden uns daher im Sinne einer modernen Mobilitätspolitik für eine Überprüfung und Überarbeitung der derzeitigen Citybus-Linien einsetzen“, stellt Drechsler klar.
Verbesserungen erkämpft
Der Protest der SPÖ und der Druck aus der Bevölkerung führten dazu, dass der zuständige Verkehrsstadtrat dem Mödlinger Stadtrat eine Abänderung der Linienführung vorschlug, so dass die Hartigstraße und das sog. Behördenviertel (BH, Krankenkasse und Finanzamt) wieder angefahren werden. Betreffend Grenzgasse konnte zwar die Citybuslinienführung nicht wieder ausgeweitet werden, die ÖBB wird ihre Linienführung jedoch dahingehend ändern, so dass auch hier wieder eine Anbindung an den öffentlichen Verkehr möglich wird. „Wir werden weiter dranbleiben, denn nicht überall, wo Grün draufsteht, ist auch grün drinnen“, gibt sich die SPÖ-Vorsitzende kämpferisch.
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