Vier Gleise bis Mödling
Die ÖBB bauen das Schienennetz aus. Der viergleisige Ausbau der Südbahn-Strecke bis Mödling soll für mehr Nahverkehrs-Kapazitäten sorgen und auch den überregionalen Bahnverkehr beschleunigen. Hinzu kommt eine Entlastung für die Umwelt. Aber es gibt auch Herausforderungen.
Die ÖBB planen einen bedeutenden Ausbau der Bahnstrecke bis nach Mödling. Das Projekt sieht die Erweiterung auf vier Gleise vor, was eine signifikante Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im Raum Wien und Niederösterreich bedeutet. Dieser Schritt soll nicht nur die Pendlererfahrung verbessern, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben.
Die Herausforderungen des aktuellen Zustands
Der Abschnitt zwischen Wien und Mödling ist einer der verkehrsreichsten in der Region. Die über weite Strecken bestehende zweigleisige Strecke stößt regelmäßig an ihre Kapazitätsgrenzen. Insbesondere zu Stoßzeiten sind Verzögerungen und Überlastungen keine Seltenheit. Dies führt zu Unannehmlichkeiten für Pendler*innen und zu erhöhtem Verschleiß der Infrastruktur.
Der Ausbau auf vier Gleise verspricht eine Reihe von Vorteilen:
Erhöhte Kapazität: Mit zwei zusätzlichen Gleisen wird die Kapazität der Strecke erheblich gesteigert. Dies ermöglicht eine Taktverdichtung und reduziert die Überlastung des Zugverkehrs.
Verbesserte Pünktlichkeit: Durch die Reduzierung von Engpässen und die Trennung von Schnell- und Regionalverkehr wird die Pünktlichkeit der Züge verbessert.
Mehr Flexibilität: Mit vier Gleisen können auch Bauarbeiten oder Störungen besser kompensiert werden, da mehr Möglichkeiten zur Umleitung von Zügen bestehen.
Attraktivität für Pendler: Kürzere Reisezeiten und zuverlässigere Verbindungen machen die Bahn für Pendler attraktiver, was letztendlich auch den Straßenverkehr entlasten kann.
Ein viergleisiger Ausbau der Bahnstrecke ist nicht nur im Hinblick auf die Kapazität von Bedeutung, sondern trägt auch zur Förderung umweltfreundlicher Mobilität bei. Durch die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs wird der Individualverkehr reduziert, was wiederum die Luftqualität verbessert und den CO2-Ausstoß verringert.
Herausforderungen und Lösungen
Natürlich bringt ein solches Bauprojekt auch Herausforderungen mit sich, wie beispielsweise den Bau in dicht besiedelten Gebieten oder die Berücksichtigung von Umweltauflagen. Hier kommt auch die Stadtgemeinde Mödling ins Spiel:
SPÖ-Vizebürgermeisterin Silvia Drechsler ist in ihrer Eigenschaft als Stadträtin für Stadtentwicklung und Raumplanung an vorderster Front mit den ÖBB in Verhandlungen getreten, um die Details des Ausbaus zu klären. „Schon seit vielen Jahren wird um die Bahnquerungen gefeilscht“, sagt Drechsler.
Die Schließung der Grenzgassenquerung wurde gemeinsam mit Maria Enzersdorf akzeptiert, wenn andere gleichzeitig ertüchtigt werden. Für Mödling wurde die Errichtung von 3 Fuß- und Radwegunterführungen erreicht. Schlussendlich haben wir uns dafür eingesetzt, dass der Bahnhof Mödling und der Vorplatz inklusive Busterminal in die Verhandlungen und Planungen aufgenommen werden“, erklärt Drechsler. Selbstbewusst muss die Stadt hier als Kopfbahnhof mit der höchsten Bahnkund*innenfrequenz auftreten, ist sie überzeugt und hat damit Erfolg. Die ersten Workshops dazu haben bereits stattgefunden. Viele weitere Details und Wünsche seitens der Stadt wurden an die ÖBB herangetragen und harren einer Umsetzung.
Das größte Projekt im Rahmen des Ausbaus in Mödling ist die Unterführung der Schillerstraße, die anstelle des Bahnschrankens kommen soll. Drechsler: „Die Unterführung der Schillerstraße ist seit meiner Kindheit ein heißes Thema – jetzt darf ich die Realisierung wohl noch erleben. Baubeginn ist mit 2032 in Aussicht gestellt, eventuell muss man schon früher mit den ersten Arbeiten rechnen. Die ursprüngliche Variante der ÖBB zur Unterführung der Schillerstraße war aus meiner Sicht eine „Katastrophe“ für die Stadt. Eine Studie und Grundlagenerhebung wurden auf Initiative der SPÖ mit dem Büro consens in die Wege geleitet und durchgeführt“.
Der bevorstehende viergleisige Bahnausbau „Meidling – Mödling“ ist ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in der Region. Er bietet eine Vielzahl von Vorteilen für Pendler*innen und die Umwelt. „Der Ausbau der Bahnstrecke wird die Stadt verändern – die Lebensqualität darf nicht darunter leiden“, fordert Drechsler.