Haus der Jugend Mödling

25 Jahre Haus der Jugend

„Am Anfang stand ein Ideenwettbewerb, initiiert vom damals existierenden Jugendgemeinderat. Ziel war es, den Jugendlichen einen Ort zum Treffen und für Veranstaltungen anzubieten”, erinnert sich Jugendstadtrat Stephan Schimanowa, der damals als Vorsitzender der Sozialistischen Jugend involviert war. Danach wurde von Dr. Winfried Janisch ein Konzept erstellt, das in dem ehemaligen Mädchengymnasium in der Eisentorgasse umgesetzt werden sollte. 1997 beschloss der Gemeinderat, das Gebäude zu sanieren und das „Haus der Jugend“ dort entstehen zu lassen. Die Renovierung der alten Schule wurde als arbeitsmarktpolitisches Projekt für bosnische Flüchtlinge umgesetzt, die im Zuge des Baus des Jugendzentrums einen Lehrabschluss machen konnten. Im Dezember 1999 wurde der Verein „Haus der Jugend Mödling“ als Trägerorganisation gegründet, aktueller Obmann ist Stephan Schimanowa. Im Vorstand sind alle politischen Parteien vertreten, was insofern Sinn macht, da das Haus ohne einer Gesamtförderung der Stadt aktuell von 280.000 Euro nicht überleben könnte. „Durch den politisch ausgewogenen Vorstand ist die Finanzierung des Jugendkulturzentrums sichergestellt, was in Zeiten knapper Budgetmittel nicht selbstverständlich ist“, erklärt Schimanowa.

Ein Erfolgskonzept

In den letzten 25 Jahren hat sich das Haus der Jugend als Erfolgskonzept bewährt, denn die dort durchgeführte Jugendarbeit, das Jugendzentrum-Hauscafé, die Konzerte und Events in der REDBOX, das BACH-Bildungszentrum der Diakonie Österreich, in dem jugendliche Flüchtlinge und junge Menschen mit Migrationshintergrund einen Bildungsabschluss machen können, sowie das Angebot der Hobby Lobby NÖ mit kostenloser Lernhilfe und Sportangebote erfreuen sich großer Beliebtheit. „Im Vorjahr waren exakt 4.612 Besucher:innen an 160 Öffnungstagen im Hauscafé zu Gast. Das zeigt, wie wichtig es ist, den Jugendlichen einen Raum und verschiedene Freizeitangebote zu bieten“, betont der Obmann. Insgesamt nutzten sogar über 8.000 Jugendliche die beschriebenen Möglichkeiten im Haus der Jugend. Größter Kostenfaktor ist in diesem Zusammenhang das Personal, denn im Jugendkulturzentrum sind ausschließlich psychosozial gut qualifizierte Personen tätig. „Es ist wissenschaftlich belegt, dass offene Jugendarbeit wirkt. Wesentlicher Erfolgsfaktor sind kompetente Sozialarbeiter:innen vor Ort“, erklärt Schimanowa, der selbst in diesem Bereich lange als Geschäftsführer gearbeitet hat.

Auch die REDBOX erlebt Aufschwung

Generell hat sich das „Haus der Jugend“ als eines der innovativsten Jugendprojekte österreichweit erwiesen. Veranstaltungsort für jugendkulturelle Events und darüber hinaus ist auch die REDBOX, die heuer wieder voll belebt werden soll. „Es ist eine Verdreifachung der Veranstaltungen angedacht, und wir werden einige große Namen nach Mödling holen“, berichtet Schimanowa. Ein Highlight war im Frühjahr der Auftritt von Musiker Manu Delago mit „Mad About Lemon“. Insgesamt besuchten 2023 2.582 Personen die Veranstaltungen der REDBOX. Das Programm konnte mit bereits bewährten Konzertreihen wie dem „Noiseflash“ für junge Bands, aber auch mit den neuen Formaten wie der Reggae-Veranstaltung „Mundartig in Mödling“, der Jam Session, dem „Redbox Kino“ und den weit über die Grenzen der Stadt bekannten Slam-poetry-Events überzeugen. Im Herbst ist eine große Geburtstagsfeier zum 25-Jahr-Jubiläum geplant.