Herz Jesu Pfarre
Der Bau der Herz Jesu Kirche wurde 1969 begonnen und Im Jahr 1971 fertiggestellt. Finanziert wurde der Bau auch durch private Spenden aus Mödling und Finanzmittel der Stadt. Vizebürgermeisterin Silvia Drechsler hat sich von Anfang an in unzähligen Gesprächen für die Herz Jesu Pfarre eingesetzt. Mit einem Stadtentwicklungsprozess will sie die Pfarre als Ort der Begegnung und der Seelsorge erhalten.
Die Aufregung war riesengroß, als im vergangenen Herbst von der Erzdiözese selbst publik gemacht wurde, dass die Herz Jesu Pfarre aufgelöst und die Gebäude verkauft werden sollen. Man wolle auf die Veränderungen „der vergangenen Jahrzehnte in Welt und Kirche reagieren und für zukunftsfeste Strukturen sorgen“, hieß es in einer Presseausendung der Kirchenverwaltung. „Der Moment ist gekommen, wo die Pfarren zusammengehen, und ihre Kräfte bündeln.“
Womit der Verantwortlichen allerdings nicht gerechnet hatten, war der Widerstand der Kirchenmitglieder in Herz Jesu. Es folgten Leserbriefe an zahlreiche Medien, Fernsehbeiträge und Protestschreiben an die Erzdiözese. Um die Situation im persönlichen Gespräch zu kalmieren und den Protest einzufangen, besuchte Bischofsvikar Josef Grünwidl, Anfang Jänner die Pfarre. Überraschend für viele wurde in der Aussprache mitgeteilt, dass der Verkauf doch nicht fix sei und man über alles reden könne.
„Eines muss man deutlich sagen. Ohne dem Widerstand und dem Engagement der Pfarrmitglieder, würde es heute Herz Jesu nicht mehr geben und wir könnten nicht konstruktiv über die Zukunft reden “, ist Vizebürgermeisterin Silvia Drechsler, die selbst in einer Jugendgruppe der Pfarre groß geworden ist, überzeugt. Als zuständige Stadträtin für Stadtentwicklung und Verantwortliche für Umwidmungen in der Stadt hat sich die SPÖ Vorsitzende von Anfang an in die Diskussion eingebracht.
„Die Nutzung der derzeitigen Gebäude sind durch Beschlüsse des Gemeinderats festgelegt. Einfach so könnte die Kirche diese daher nicht verkaufen“, erklärt Drechsler. Auch Kulturstadtrat Stephan Schimanowa, selbst jahrelang Ministrant, Sternsinger und Jugendleiter in der Herz Jesu Pfarre, betont die Wichtigkeit des Orts für das Leben in der Stadt und im Grätzl. „Mit dem Verkauf der Pfarre würden wir auch einen Saal für zahlreiche Kulturveranstaltungen verlieren“, mein Schimanowa.
Im kommenden Gemeinderat wird Drechsler daher einen Antrag zur Durchführung eines Stadtentwicklungsprozess einbringen. Unter Einbindung der Pfarrmitglieder und aller interessierten Schöffelstädter:innen soll diskutiert werden, welche Nutzung des Herz Jesu Areals aus Sicht der Bevölkerung am sinnvollsten ist. Eines ist für sie jedoch klar: „Wir wollen Herz Jesu als Seelsorgeraum und Ort der Begegnung erhalten“.