Kinderarmut abschaffen

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Kinderarmut abschaffen

Die Volkshilfe startete am Internationalen Tag der sozialen Gerechtigkeit eine österreichweite Fotoaktion für eine gerechtere Verteilung von (Zukunfts)Chancen. Wer sich für die Bekämpfung von Kinderarmut stark machen will, war eingeladen, mit einem Foto vor der eigenen Ortstafel ein sichtbares Zeichen gegen Kinderarmut zu setzen. Laut einer aktuellen Studie der Nationalbank ist das Vermögen in Österreich noch ungleicher verteilt als bisher angenommen. Das reichste Prozent besitzt demnach bis zu 50% des gesamten Vermögens. Auf der anderen Seite ist jedes fünfte Kind in Österreich von Armut betroffen. Als arm gelten jene Menschen, denen es aus finanziellen Gründen nicht möglich ist, in Österreich übliche Güter zu erwerben bzw. zu konsumieren – und denen dadurch eine gesellschaftliche Teilhabe verwehrt bleibt. Als armutsgefährdet gilt, wer mit weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung auskommen muss. Diese Einkommensgrenze wird Armutsgefährdungsschwelle genannt. Aktuell liegt sie in Österreich bei 1.328 Euro monatlich für einen 1-Personen-Haushalt. Der Wert erhöht sich pro weiterer erwachsener Person im Haushalt um 664 Euro und pro Kind unter 14 Jahren um 398 Euro. Kinderarmut in Österreich muss nicht sein. Auch ein kleiner Betrag kann das Leben eines Kindes verändern, wenn er regelmäßig kommt und jene Sicherheit gibt, die von Armut betroffenen Familien fehlt. Darum hat die Volkshilfe 2019 ein Modellprojekt gestartet, bei dem eine Gruppe armutsgefährdeter Kinder regelmäßig eine finanzielle Grundsicherung erhalten hat. Zwei Jahre lang hat die Volkshilfe 23 armutsbetroffene Kinder in Österreich mit der von ihr politisch geforderten Kindergrundsicherung unterstützt. Die Erkenntnisse des Projekts sind in Europa einzigartig: Zum ersten Mal gibt es wissenschaftliche Auswertungen über die Auswirkungen der Aufhebung von Armut. Diese zeigen, dass sich die Lebenswelt der Kinder seit Start des Projekts in allen Bereichen verbessert hat.